Lasst es wundervoll sein, oder lasst es abscheulich sein. Solange es nur aussergewoehnlich ist.
Viele Jahrhunderte beließ man es bei der Kyritzer Bassewitztradition mit dem
Dankgottesdienst und dem Austeilen von Rundstücken am Montag nach Invocavit.
Ansonsten blieb außer einem Maskenball nicht viel übrig. Zu einem Festspiel
reichte es nur 1937 zur 700 Jahrfeier der Stadt. Das Heimatspiel „Bassewitz vor
Kyritz stand“ von dem Kyritzer Lehrer Walter Siegmann wurde auf der Saalbühne
im „Deutschen Haus“ aufgeführt. An eine alljährliche Aufführung dachte damals
niemand…
Das Heimatpiel „Bassewitz vor Kyritz stand“ hatte 33 Mitwirkende, überwiegend
Kyritzer Mädchen und Jungen aus den damaligen drei Schulen - Volks,- Mittel.-
und Jahnschule, die hauptsächlich Komparsen Status hatten. Die älteren Jahrgänge
hatten die Sprechrollen und stellten die Ratsherren, Ackerbürger, Handwerker,
Hausfrauen usw. da. Die Festspielleitung lag in den Händen von Hanna Labitzky.
Diese war Studienrätin in der Jahnschule und hatte den Ruf sich rigoros
durchsetzen zu können. Die Rolle des furchterregenden Raubritters Bassewitz
übernahm Willi Otte, der als Verwalter des Depots der freiwilligen Feuerwehr
Kyritz angestellt war. Er war ein 1,90 Meter großer Mann mit breiten Schultern,
der seine Rolle sehr überzeugend spielte.